Diskettenabbilddatei-Inspektor

Der Diskettenabbilddatei-Inspektor dient zur Begutachtung von Diskettenabbilddateien. Man kann damit die Anordnung und den Inhalt der einzelnen Sektoren sehen sowie in der Abbilddatei suchen. Sektoren mit problematischen Eigenschaften werden rot markiert. Des Weiteren wird im Fall einer CP/M-kompatiblen Abbilddatei das logische Diskettenformat angezeigt, wenn es automatisch erkannt werden konnte.

1. Allgemeines

Der hauptsächliche Sinn des Werkzeugs besteht darin, von realen Disketten erstellte Abbilder zu untersuchen, die im Emulator Probleme bereiten. Für eine Fehlersuche ist es sehr hilfreich, wenn die Abbilddatei neben den eigentlichen Nutzdaten auch möglichst viele zusätzliche Informationen enthält. Das hängt wiederum davon ab, mit welchem Werkzeug die Abbilddatei erzeugt und somit welches Dateiformat verwendet wurde. Eine freie Sektoranordnung können z.B. nur AnaDisk-, CPC-Disk-, ImageDisk- und TeleDisk-Dateien speichern. CopyQM-Dateien enthalten dagegen nur Angaben zu Interleave und Skew, wobei diese Werte häufig noch nicht einmal korrekt gesetzt sind. Wenn also in einer CopyQM-Datei die Sektoren aufsteigend angeordnet sind, heißt das noch lange nicht, dass das auch auf der urspünglichen Diskette so war.

Unterschiedliche Sektorgrößen innerhalb einer Spur lassen sich nur in AnaDisk-, ImageDisk- und TeleDisk-Dateien abbilden. Letztere beiden speichern auch, ob beim Lesen eines Sektors ein CRC-Fehler aufgetreten ist und ob der Sektor eine Löschmarkierung hat. TeleDisk kann zusätzlich auch Sektoren speichern, deren Kopfbereich nicht gelesen werden konnte. Diese Sektoren enthalten den Datenbereich sowie eine Informationen, dass die Sektor-ID generiert (d.h. von TeleDisk erfunden) wurde. Alle diese Informationen können Sie im Diskettenabbilddatei-Inspektor sehen.

Achtung! Im Feld Zeitstempel wird nicht der im Dateisystem hinterlegte Änderungszeitpunkt angezeigt, sondern der vom Erstellungsprogramm in der Datei gespeicherte Zeitstempel. Nur CopyQM-, ImageDisk- und TeleDisk-Dateien können einen solchen Zeitstempel haben.

2. Logisches Diskettenformat

Der Diskettenabbilddatei-Inspektor versucht, das logische CP/M-Diskettenformat (Systemspuren, Directory-Größe, Blockgröße und Blocknummernformat) automatisch zu erkennen. Das ist jedoch nur möglich, wenn das Directory ausreichend gefüllt ist. Dabei ist zu beachten, dass die Blöckgröße nicht zu 100% sicher erkannt werden kann. Das Blocknummernformat (8 oder 16 Bit) ist nur erkennbar, wenn das Diskettenabbild Dateien enthält, die mindestens zwei Blöcke groß sind.

3. Diskettenabbilddatei reparieren

Wenn JKCEMU beim Laden einer Diskettenabbilddateien eine automatische Reparatur der Daten vornimmt (siehe TeleDisk-Dateien), werden Sie gefragt, ob die reparierten oder die originalen Daten geladen werden sollen. Der Diskettenabbilddatei-Inspektor ist damit die einzige Möglichkeit im JKCEMU, die automatische Reparatur zu umgehen und auf die originalen Daten der Abbilddatei zuzugreifen.

Abgesehen von der automatischen Reparatur beim Laden der Datei bietet der Diskettenabbilddatei-Inspektor keine Funktionen zum Reparieren oder Bearbeiten der Abbilddateien. Es gibt aber die Möglichkeit, die Nutzdaten von Spuren oder einzelner Sektoren zu exportieren und dann in einen Hex-Editor, z.B. dem in JKCEMU integrierten, zu laden und dort zu bearbeiten. So kann man im Hex-Editor mit den exportierten Daten eine neue bzw. reparierte (einfache) Diskettenabbilddatei erzeugen, vorausgesetzt, es ließen sich die notwendigen Daten exportieren und man hat das entsprechende Wissen über den Aufbau der Abbiilddatei.

4. Spuren und Sektoren exportieren

Mit dem Menüpunkt DateiSpuren exportieren... haben Sie die Möglichkeit, die Nutzdaten einer oder mehrere Spuren in eine Binärdatei zu exportieren. Dabei werden pro Spur die Sektoren aufsteigend sortiert nach Diskettenseite und Sektornummer in die Datei geschrieben. Ist ein Sektor mehrfach vorhanden (gleiche Sektornummer), wird von diesen der "beste" Sektor ausgewählt und exportiert. Der "beste" Sektor ist der Sektor, der die wenigsten "Negativkriterien" (CRC-Fehler, Sektor als gelöscht markiert, Kopf- oder Spurnummer in der Sektor-ID stimmen nicht mit der physischen Seiten- bzw. Spurnummer überein) hat.

Beim Exportieren von Spuren wird ein ausführlicher Ergebnistext erzeugt, in dem jeder exportierter Sektor mit seiner Nummer und dahinter in Klammern mit seiner Größe aufgeführt ist. Dort können Sie sehen, ob die Sektoranordnung in der exportierten Datei regelmäßig (alle Spuren haben die gleichen Sektornummern und alle Sektoren sind gleich groß) oder unregelmäßig ist. Des Weiteren sind auch die Sektoren mit den oben genannten "Negativkriterien" entsprechend markiert.

Neben dem Export von ganzen Spuren gibt es auch die Möglichkeit, die Nutzdaten eines jeden Sektors einzeln zu exportieren oder als hexadezimale Zahlen in die Zwischenablage zu kopieren. Damit können Sie auch die Daten der Sektoren exportieren, deren Sektornummer auf einer Spur mehrfach vorhanden ist und die beim Exportieren von Spuren wegen "nicht bester Sektor" ausgelassen wurden.

Zum Exportieren einzelner Sektoren klicken Sie in der linken Ansicht auf den gewünschten Sektor, so dass dessen Daten in der rechten Ansicht angezeigt werden. Dort klicken Sie dann auf die Schaltfläche Sektor exportieren... oder Sektor kopieren.