Diskettenabbilddatei-Inspektor
Der Diskettenabbilddatei-Inspektor dient zur Begutachtung
von Diskettenabbilddateien.
Man kann damit die Anordnung und den Inhalt der einzelnen Sektoren sehen
sowie in der Abbilddatei suchen.
Sektoren mit problematischen Eigenschaften werden rot markiert.
Des Weiteren wird im Fall einer CP/M-kompatiblen Abbilddatei
das logische Diskettenformat angezeigt,
wenn es automatisch erkannt werden konnte.
Der hauptsächliche Sinn des Werkzeugs besteht darin,
von realen Disketten erstellte Abbilder zu untersuchen,
die im Emulator Probleme bereiten.
Für eine Fehlersuche ist es sehr hilfreich,
wenn die Abbilddatei neben den eigentlichen Nutzdaten
auch möglichst viele zusätzliche Informationen enthält.
Das hängt wiederum davon ab, mit welchem Werkzeug die Abbilddatei
erzeugt und somit welches Dateiformat verwendet wurde.
Eine freie Sektoranordnung können z.B. nur
AnaDisk-,
CPC-Disk-,
ImageDisk- und
TeleDisk-Dateien speichern.
CopyQM-Dateien enthalten
dagegen nur Angaben zu Interleave und Skew,
wobei diese Werte häufig noch nicht einmal korrekt gesetzt sind.
Wenn also in einer CopyQM-Datei die Sektoren aufsteigend angeordnet sind,
heißt das noch lange nicht, dass das auch auf der urspünglichen
Diskette so war.
Unterschiedliche Sektorgrößen innerhalb einer Spur
lassen sich nur in
AnaDisk-,
ImageDisk- und
TeleDisk-Dateien abbilden.
Letztere beiden speichern auch, ob beim Lesen eines Sektors ein CRC-Fehler
aufgetreten ist und ob der Sektor eine Löschmarkierung hat.
TeleDisk kann zusätzlich
auch Sektoren speichern, deren Kopfbereich nicht gelesen werden konnte.
Diese Sektoren enthalten den Datenbereich sowie eine Informationen,
dass die Sektor-ID generiert (d.h. von TeleDisk erfunden) wurde.
Alle diese Informationen können Sie im
Diskettenabbilddatei-Inspektor sehen.
Achtung! Im Feld Zeitstempel wird nicht der im
Dateisystem hinterlegte Änderungszeitpunkt angezeigt,
sondern der vom Erstellungsprogramm in der Datei gespeicherte Zeitstempel.
Nur CopyQM-,
ImageDisk- und
TeleDisk-Dateien
können einen solchen Zeitstempel haben.
Der Diskettenabbilddatei-Inspektor versucht,
das logische CP/M-Diskettenformat
(Systemspuren, Directory-Größe, Blockgröße
und Blocknummernformat) automatisch zu erkennen.
Das ist jedoch nur möglich, wenn das Directory ausreichend
gefüllt ist.
Dabei ist zu beachten, dass die Blöckgröße
nicht zu 100% sicher erkannt werden kann.
Das Blocknummernformat (8 oder 16 Bit) ist nur erkennbar,
wenn das Diskettenabbild Dateien enthält,
die mindestens zwei Blöcke groß sind.
Wenn JKCEMU beim Laden einer Diskettenabbilddateien eine automatische
Reparatur der Daten vornimmt
(siehe TeleDisk-Dateien),
werden Sie gefragt, ob die reparierten oder die originalen Daten
geladen werden sollen.
Der Diskettenabbilddatei-Inspektor ist damit die einzige
Möglichkeit im JKCEMU, die automatische Reparatur
zu umgehen und auf die originalen Daten der Abbilddatei zuzugreifen.
Abgesehen von der automatischen Reparatur beim Laden der Datei
bietet der Diskettenabbilddatei-Inspektor keine Funktionen
zum Reparieren oder Bearbeiten der Abbilddateien.
Es gibt aber die Möglichkeit, die Nutzdaten von Spuren
oder einzelner Sektoren zu exportieren und dann in einen Hex-Editor,
z.B. dem in JKCEMU integrierten,
zu laden und dort zu bearbeiten.
So kann man im Hex-Editor mit den exportierten Daten eine neue
bzw. reparierte (einfache)
Diskettenabbilddatei erzeugen, vorausgesetzt,
es ließen sich die notwendigen Daten exportieren und man hat
das entsprechende Wissen über den Aufbau der Abbiilddatei.
Mit dem Menüpunkt Datei →
Spuren exportieren... haben Sie die Möglichkeit,
die Nutzdaten einer oder mehrere Spuren in eine Binärdatei
zu exportieren.
Dabei werden pro Spur die Sektoren aufsteigend sortiert
nach Diskettenseite und Sektornummer in die Datei geschrieben.
Ist ein Sektor mehrfach vorhanden (gleiche Sektornummer),
wird von diesen der "beste" Sektor ausgewählt
und exportiert.
Der "beste" Sektor ist der Sektor,
der die wenigsten "Negativkriterien"
(CRC-Fehler, Sektor als gelöscht markiert,
Kopf- oder Spurnummer in der Sektor-ID stimmen nicht
mit der physischen Seiten- bzw. Spurnummer überein) hat.
Beim Exportieren von Spuren wird ein ausführlicher Ergebnistext
erzeugt, in dem jeder exportierter Sektor mit seiner Nummer und dahinter
in Klammern mit seiner Größe aufgeführt ist.
Dort können Sie sehen, ob die Sektoranordnung in der exportierten
Datei regelmäßig (alle Spuren haben die gleichen Sektornummern
und alle Sektoren sind gleich groß)
oder unregelmäßig ist.
Des Weiteren sind auch die Sektoren mit den oben genannten
"Negativkriterien" entsprechend markiert.
Neben dem Export von ganzen Spuren gibt es auch die Möglichkeit,
die Nutzdaten eines jeden Sektors einzeln zu exportieren
oder als hexadezimale Zahlen in die Zwischenablage zu kopieren.
Damit können Sie auch die Daten der Sektoren exportieren,
deren Sektornummer auf einer Spur mehrfach vorhanden ist
und die beim Exportieren von Spuren wegen "nicht bester Sektor"
ausgelassen wurden.
Zum Exportieren einzelner Sektoren klicken Sie in der linken Ansicht
auf den gewünschten Sektor, so dass dessen Daten
in der rechten Ansicht angezeigt werden.
Dort klicken Sie dann auf die Schaltfläche
Sektor exportieren... oder Sektor kopieren.